Bezahlen mit dem Handy

Im Moment liefern sich die zwei Anbieter Twint und Paymit einen Schlagabtausch um die Vorherrschaft im Bereich Mobile Payment. Welche "digitale Brieftasche" sich schlussendlich durchsetzen wird, muss sich noch zeigen. Die beiden grössten schweizer Detailhändler, Migros und Coop sind bereits bei Twint an Bord.

Publiziert: 22. Dezember 2015 - Aktualisiert: 24. Mai 2016

Der Grosse Vorteil von Twint: Bereits jetzt sind Warenkäufe mit der App aus dem Hause Postfinance möglich. Paymit hingegen bietet bisher nur den Geldtransfer von Person zu Person an. Die Paymit-Entwicklerin SIX will aber Warenkäufe bis zum Weihnachtsgeschäft 2016 möglich machen, wie finews.ch berichtet.

Twint hat die Nase vorne
Nebst Coop bietet nun auch der Online-Elektronik Anbieter Brack.ch die Möglichkeit an, mit der Bezahl-App der Postfinance einzukaufen. So können Kunden schon am Postschalter und an Coop-Kassen Waren und Dienstleistungen digital bezahlen. Ab spätestens 2017 soll dies auch an Migros Kassen möglich sein, da bezahlen mit Twint in die Migros App integriert wird.

Für Konsumenten stellt sich nun die Frage, wieso sie überhaupt noch Paymit nutzen sollen, wenn Warenkäufe und Geldtransfers mit Twint jetzt schon möglich sind.

Bezahlen mit Hilfe von QR-Codes.
Da Twint in der heutigen Implementierung auf Bluetooth basiert, sind am Verkaufspunkt zusätzliche Lesegeräte nötig, was zusätzliche Kosten für die Händler bedeutet. Hier ist Paymit im Vorteil: Alle Händler, die bereits über ein SIX-Terminal verfügen, benötigen für Paymit kein zusätzliches Gerät. Paymit soll mit Hilfe von QR-Codes funktionieren, die an den Kassen gescannt werden müssen.

Pilotphase kurz vor dem Start
Paymit will noch im Februar eine Pilotophase für das Bezahlen in Läden starten, wie Blick.ch berichtet. SIX Sprecher Julian Chan erklärt, dass nebst der bereits vorhandenen Infrastruktur, die Transaktionsgebühren mehrheitlich tiefer seien, was wiederum ein Vorteil für die Händler darstelle.

Paymit solle nur von Kommissionen leben und keine Werbung in der App generieren, so Chan. Jedoch sollen Händler in Zukunft die Möglichkeit haben, Coupons für Rabatte oder andere Kundenbindungsprogramme in Paymit bereitzustellen.

Postfinance rüstet auf
Die Postfinance-App soll noch im ersten Halbjahr mit einer NFC-Bezahlfunktion ausgestattet werden, wie etwa inside-it.ch und die handelszeitung.ch berichten. Mit Android-Geräten soll so an bestehenden Bezahl-Terminals, wie mit kontaktlosen Kreditkarten bezahlt werden können. Mit iPhones funktioniert das leider noch nicht, da Apple die NFC-Funktion für Apps anderer Anbieter sperrt.

Dass mit dieser App-Erweiterung das eigene Produkt Twint konkurrenziert wird, sieht man bei der Postfinance gelassen, da die beiden Produkte unterschiedlich Zielgruppen im Auge hätten.

Es bleibt also spannend. Wie auch immer du bezahlst – digital oder bar – Aktionis.ch hilft dir dabei, Geld zu sparen – aktuell – übersichtlich – neutral.

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